Hutten ist ein kleines Dorf mit etwa 915
Einwohnern.
Es ist das nordöstlichste Dorf im Main Kinzig Kreis,
liegt 10 km
von Schlüchtern entfernt auf ca. 450 m üNN.
Auf dem Landrücken, dem Bindeglied zwischen Vogelsberg und Rhön.
Erstmalige urkundliche Erwähnung 1137.
Aus dem Personennamen Huoto (huot- Helm huota Hut, Obhut) wurde der Ortsname
Hutten.
Ein "von Hutten" wurde Dienstmann bei dem Landesherren und baute sich ein festes
Haus,
gesichert durch Mauer und Wassergraben. In dem Dorf hat sich nur die Bezeichnung
"Hinterburg"
erhalten. Die Siedllung war im 15. Jahrhundert mit einer Mauer umgeben,
was schon eine Besonderheit war.
Das Freizeitgelände " Am Heiligenborn " mit Wochenendhäusern,
Campingplatz und beheiztem Schwimmbad liegt ca. 500 m vom Ortskern entfernt.
Interessant sind dort die großen
"Vulkansteine" , die im Heiligenborn auf den Wiesen "herumliegen".
Bei einem Vulkanausbruch wurde angeblich ein ganzes Dorf verschüttet.
Rundgang durch Hutten:
Ansichtskarten von Hutten:
In Nachbarschaft liegen reizvolle
Ausflugsziele wie etwa die Steckelsburg
(Geburtsstätte des Ulrich von Hutten), oder auch Burg Brandenstein -
hoher Landadel - sogar verwandt mit den "Zeppelins" ,
heute mit interessantem Holzgerätemuseum,
und natürlich das "Neuschwanstein der Rhön" - Schloss Ramholz,
vom Industriellen und Politiker Kühlmann Stumm -
an das vorhandene "Huttenschlösschen" angebaute Traumschloss.
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Kindheitserinnerungen
"Wir fahren nach Hutten" - hieß es
zumindest einmal im Jahr bei uns. Oma und Opa besuchen, die Verwandten und
Bekannten mal treffen. Immerhin war es für uns aus dem "Ünnerland" einmal
eine willkommene Abwechslung, denn wegfahren war auch nicht alle Tage
angesagt. Und wenn es nur diese 45 Kilometer waren.
Im Hof war der Stall, und daneben - unser Schrecken - der Plumpsklo. Nun, darauf wollen wir jetzt nicht weiter eingehen. Oben auf der Treppe angelangt, ging es geradeaus in die Küche, Holzvertäfelt, mit Blick in den Garten. Ein alter Ofen brodelte ständig, nebenan war die Stube, eine mit Opas Zigarettenrauch geschwängerte Luft begrüßte uns. Die alte Wanduhr war aufgezogen und gab das Tempo an. Mein Opa war sehr ernst und die Strenge meiner Oma machten die Ferien dort immer ein wenig anstrengend. Vielleicht empfinde ich das auch nur so, jedoch war ich wahrscheinlich auch etwas verwöhnter. Jedenfalls musste man beim Essen immer sitzenbleiben, bis alle fertig waren, das gab´s zu hause nicht, weil wir eine Firma haben und da musste man immer zügig essen, und wer fertig war, hatte sich um die Kundschaft zu kümmern. Manchmal durfte ich auch, meist in Begleitung mit einer meiner Cousinen (Ich war halt etwas ängstlich) für den Opa Zigaretten holen in der Wirtschaft Zur Post. Ova hießen die. Die Leute im Bergwinkel haben den "Rhöner Charme", sagt man, Menschen und Häuser sind geprägt von rauer Luft und einem immerhin lange anhaltenden Winter. Schnee gab es dort immer reichlich, daher war auch der Winterurlaub für mich interessanter als bei uns, wo es meist nur so drei oder vier Zentimeter Schnee gab.
Manchmal holte einen aber auch die Pflicht wieder ein, das merkte ich spätestens, wenn Oma mit uns in den Wald ging, einen Eimer um den Bauch band, um Himbeeren zu sammeln. Die Eimer mussten auch voll werden, das war mein Problem. Aber es ging. Am nächsten Morgen gingen wir gegenüber in den Schulgarten, da hatte die Oma rote Johannisbeeren und Salat. Dort wurden ebenfalls Beeren geerntet und zu Gelee eingekocht. Die kamen dann hoch auf den Boden, da war ein Regal für die hausgemachten Sachen. Nebenan war dann das "Gästezimmer" Mit einem Doppelbett und einer riesigen Federdecke. Spätestens abends im Bett merkte man, dass es hier oben anders ist, als zu Hause. Es ist wunderbar ruhig. Kein Stress, einfach nur Ruhe. Als Kind ist einem das nicht so wichtig, aber heute verstehe ich schon den (früheren) Wunsch meines Vaters nach einem Rhönhäuschen - wenigstens für die Urlaubszeit. Aber die Idee hat er auch dann wieder vergessen, wir haben ihn auch nicht gerade daran erinnert :o) Lustig war auch das Hutzelfeuer, jede Seite des Dorfes verabschiedete so den Winter und machte ein riesiges Lagerfeuer auf den Anhöhen über dem Dorf. Wenn mal einer meiner Onkels Adam oder Heini Zeit hatte, fuhren wir Sonntag auf den Sparhof zum Hähnchen - oder Schnitzelessen, auf die Wasserkuppe oder machten einfach so eine Rundfahrt. Auf der Wasserkuppe war der absolute Hit die Rodelbahn. Für die Buben allerdings interessanter waren die runden Abhördinger des Militärs, denn damals spielten manche Nachbarländer Sinnloserweise Krieg und Frieden. Zum Glück ist das nun auch vorbei, denn es gibt wichtigere Dinge, die auf der Welt getan werden müssen.
Heute fahre ich immer noch gerne in die Bergwinkelheimat. Reiner Erdt - "De Jong vo de Ammegretjes Ria" |
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Quellen: Fotos -
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